Endspurt auf dem Transfermarkt. Bis zum 1. September können die Bundesligisten noch Spieler verpflichten oder abgeben. Der VfL Bochum sucht noch auf einer Position. Ein Überblick, was in dieser Woche noch passieren könnte.
13 Zugänge, zwölf Abgänge. Das ist am Montag (28. August) der Stand der Dinge in Bochum (s. Infokasten). Wenn es nach Sportdirektor Marc Lettau geht, sollte der ein oder andere Abschied noch hinzukommen. Der Kader soll nicht nur verjüngt, sondern auch kompakter und dadurch qualitativ hochwertiger werden.
Mit Keven Schlotterbeck wurde Innenverteidiger Nummer sechs verpflichtet. Drei davon kommen im System von Trainer Thomas Letsch unter. Ganz am Ende der Nahrungskette steht Tim Oermann. Der 19-Jährige hatte seine halbjährige Leihe zum Wolfsberger AC für sich nutzen können, Einsatzzeiten in der Bundesliga sind aber nicht in Sicht.
Aus dem Spielerumfeld hat RevierSport erfahren, dass derzeit der Markt sondiert und eine Leihe angestrebt werde. Ganz gehen lassen will der VfL das Talent, das es auf die Golden-Boy-Liste geschafft hat, auf keinen Fall. Derzeit offen sei, ob es die 2. Bundesliga oder 3. Liga wird. Nach RevierSport-Informationen soll Rot-Weiss Essen ein heißer Kandidat sein.
VfL Bochum: Abgänge in Abwehr, Neuzugang für Sturm
Auch auf den Außenverteidigerpositionen ist Bochum seit der Verpflichtung von Maximilian Wittek jeweils doppelt Bundesliga-tauglich besetzt. Hinten runter fällt Jordi Osei-Tutu, dem die Verantwortlichen früh im Sommer einen Wechsel nahegelegt haben. Gleiches gilt für Moritz Römling.
Im Mittelfeldzentrum herrscht der größte Konkurrenzkampf. Am Wochenende gegen Borussia Dortmund (1:1) entschied Letsch sich für Kapitän Anthony Losilla, Kevin Stöger und Matus Bero. Auf der Bank Platz nehmen mussten Patrick Osterhage und Lukas Daschner. Und in Philipp Förster und Moritz-Broni Kwarteng werden zwei wieder genesene Spieler Ansprüche anmelden.
Opfer dieser Fülle war Christopher Antwi-Adjei. Seine Rolle ist durch das neue System so nicht mehr wie in der Vorsaison vorhanden. Er wird zwar weiterhin die Außenbahn rauf und runter rennen, immer wieder aber auch ins Zentrum einrücken, wie es Takuma Asano an der Seite von Philipp Hofmann im Sturm gemacht hat.
Abgänge: Jannes Horn (1. FC Nürnberg), Silvere Ganvoula (BSC Young Boys), Vasilios Lampropoulos (OFI Kreta), Gerrit Holtmann (Antalyaspor), Paul Grave (Wuppertaler SV), Konstantinos Stafylidis (vereinslos), Jacek Goralski (vereinslos), Pierre Kunde (Piräus, Leih-Ende), Dominique Heintz (Union Berlin, Leih-Ende), Saidy Janko (Real Valladolid, Leih-Ende), Marko Johansson (Hamburger SV, Leih-Ende)
Womit wir bei der Position wären, wo noch am meisten Bewegung reinkommen kann. Ein Abgang von Luis Hartwig (Vertrag bis 2024) ist lange beschlossene Sache, ein Abnehmer aber noch nicht gefunden. Kurz vor dem Derby war dann bekannt geworden, dass Simon Zoller nicht im Kader stehen werde. Ein Wechsel steht im Raum, Fortuna Düsseldorf wird Interesse nachgesagt. Aus Fußball-romantischer Sicht schade, perspektivisch aber nachvollziehbar.
Mit 32 Jahren ist er nicht mehr der Jüngste, sein Vertrag läuft 2024 aus und er verdient gutes Geld. Das würde Bochum gerne in einen wendigen, technisch versierten Strafraumspieler stecken, der um und mit Hofmann spielen kann und für Torgefahr sorgt.
Eine Verpflichtung von Sven Michel klappte nicht, der Markt werde beobachtet, viel her gebe er aber nicht. Welche Dynamik in den letzten Tagen aufkommen wird, ist bekannt. Der Schnellschuss á la Lys Mousset (derzeit Achillessehnenriss) aus dem letzten Sommer wird den VfL-Verantwortlichen aber eine Warnung sein.